Chambres d’étude, 2012/13

Chambres d`étude ist ein Projekt des Kunsthistorischen Instituts der Universität Osnabrück in Zusammenarbeit mit der VG- Initiative und dem Felix- Nussbaum – Haus, 2012/2013
Fotos: Deimel und Wittmar

Mehrere Monate hat die Künstlerin Anne Berlit mit Studierenden der Kunstgeschichte zusammen gearbeitet und das Projekt CHAMBRES D`ÉTUDE entwickelt, das in eine Ausstellung besonderen Formats mündet. Ausstellungsorte sind Wohnungen von Studierenden in der Innenstadt von Osnabrück. Gezeigt werden entweder im Laufe intensiver kommunikativer Prozesse mit den Studierenden für die jeweiligen Raumsituationen neu konzipiete und realisierte  oder gemeinsam ausgewählte, den spezifischen Gegebenheiten entsprechend inszenierte  Objekte der Künstlerin. Das Projekt CHAMBRES D`ÉTUDE erprobt nicht nur eine der institutionalisierten Kunstpräsentation entgegengesetzte Struktur, sondern bietet Studierenden für längere Zeit die Möglichkeit , Werke der zeitgenössische konkreten Kunst unmittelbar zu erleben und zu untersuchen, ob und in welcher Weise sie die Wohn- und Studienatmosphäre beeinflussen und verändern.
An zuvor festgelegten Tagen öffnen die Studierenden ihre Wohnungen auch für andere Kunstinteressierte und lassen sie am Leben mit den Kunstwerken teilhaben, deren Spektrum vom Bildobjekt bis zur Kinetischen Plastik und Installation reicht. Einblicke in die Projektarbeit können darüber hinaus auch im künstlerisch gestalteten Medienraum im Felix- Nussbaum- Haus gewonnen werden.
Seit ihrem Studium an der Kunstakademie Düsseldorf konzentriert sich Anne Berlit nicht allein auf autonome Kunstwerke, sondern arbeitet parallel dazu orstbezogen, fern der Kunstinstitutionen, häufig in Teams und Projektguppen. Ihr Interesse am Raum und an der Einbeziehung anderer wird schon an ihrer Abschlussarbeit „Zwischenraum“ deutlich, die in der Meisterklasse des konkreten Bildhauers David Rabinowitch entstand. Die Künstlerin zerteilte einen über 2 m hohen Pappelholzstamm mit senkrechten Schnitten so, dass sie sechs separate, frei stehende, stelenartige Körper erhielt, die sie mit unterschiedlichen Abständen zueinander neu arrangierte und damit eine Vielzahl sehr unterschiedlicher, überraschender Ansichten hervorrief. Erst mit der abgeschlossenen Bewegung um die frei im Raum stehende Stelengruppe herum ließ sich ihre skulpturale Faktizität erschliessen. Im Jahr 2002 realisierte Anne Berlit gemeinsam mit dem Architekten Frank Ahlbrecht und der Bildhauerin und Architektin Dorothee Bielfeld die Installation „stattwald“. Dafür „verpflanzte“ sie eine grob als Wald markierte Fläche in die Essener Innenstadt, die die vorgefundene urbane Struktur aufnahm, ergänzte und der städtischen Bevölkerung, temporär eine Ort zur Verfügung stellte, der begeistert aufgenommen und vielfältig für Kommunikation und Freitzeitgestaltung genutzt wurde. Neben weiteren Projektrealisationen im öffentlichen Raum sind in den letzten Jahren Serien großformatiger Wand- und Rauminstallationen sowie kleinere Objekte entstanden, in denen die Künstlerin insbesondere die Wirkungen von Licht und Farbe im Zusammenspiel mit unterschiedlich beschaffenen Malgründen und Raumkörpern untersucht. Aktuell arbeitet sie an Bildobjekten, bei denen sie Plexiglas als Träger für ihre Malerei einsetzt.
Prof. Dr. Helen Koriath, (Auszug aus dem Einladungs Flyer)

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